Wohnen und integrierte Therapie für junge Frauen

Rechtsgrundlage § 35a SGB VIII

Eine stabile innerpsychische Struktur ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Anforderungen, die ein Selbstständiges Leben mit sich bringt, erfüllen zu können. Diese bildet sich jedoch nicht von selbst: Fähigkeiten und Kompetenzen müssen von Kindheit an erprobt und immer wieder trainiert werden. Frühkindliche Entwicklungsstörungen, Traumatisierungen oder Interaktionsstörungen in der Familie können dazu führen, dass es zu Verhaltens- und emotionalen Störungen kommen kann, die den Verselbstständigungsprozess massiv behindern.

Die Einrichtung WiTA unterstützt fünf junge Frauen im Alter ab 17 Jahren, die seelisch behindert oder von einer Behinderung bedroht sind, auf dem Weg in ein selbstständiges Leben, sowohl durch pädagogische als auch therapeutische Angebote. Sie leben in drei Zweizimmerwohnungen in einem Haus und werden dort tagsüber bis in die späten Nachtstunden betreut. Für die betreuungsfreien Zeiten ist eine Rufbereitschaft organisiert. Vier sozial-pädagogische Fachkräfte und eine Psychologin unterstützen die jungen Frauen bei der Strukturierung des Alltags, der schulischen oder beruflichen Perspektivplanung, sowie bei auftretenden Schwierigkeiten oder Konflikten.

Auf der Grundlage einer psychologischen Diagnostik werden ergänzende therapeutische Maßnahmen erarbeitet. Diese werden sowohl in Gruppen als auch im Einzelsetting durchgeführt und können sich z.B. auf den Umgang mit Gefühlen, die zwischenmenschliche Kommunikation oder die Verbesserung der Aufmerksamkeit beziehen.

Durch die Integration therapeutischer Maßnahmen in den Alltag sollen Fähigkeiten gezielt trainiert werden, um so die Teilhabechancen der jungen Frauen an der Gesellschaft zu erhöhen.

Die Einrichtung kooperiert mit dem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. med. Fabian Härtling vom Sozialpsychiatrischen Zentrum für Kinder und Jugendliche.