Mädchenwohngruppe - Haus Homburger Straße

Rechtsgrundlage §§ 34 und 41 SGB VIII

"Mädchen können alles, Mädchen sind stark, Mädchen sind gleichberechtigt!“
Eltern erwarten von ihnen, dass sie vernünftig sind, sie halten Situationen länger aus als Jungen, wehren sich später und werden später auffällig. Dass ihnen Belastungen aus früher Kindheit, aus dem familiären oder dem sozialen Umfeld ebenso schaden, zeigt sich spät. Mit den wachsenden Anforderungen der Adoleszenz gelingt es ihnen nicht mehr diese auszuhalten, die Enttäuschung ist zu gross, ein Bruch mit der Familie ist oft nicht mehr zu vermeiden.

In unserer Wohngruppe in Frankfurt-Bockenheim finden 11 Mädchen ab dem 14. Lebensjahr einen neuen Lebensmittelpunkt. Sie werden dort für ca. zwei Jahre von acht pädagogischen Fachkräften tagsüber und auch nachts betreut, bis sie in das Betreute Wohnen oder eine eigene Wohnung ziehen können.

Die Mädchen werden in ihrer Herkunftsfamilie nicht ausreichend versorgt und erhalten keine altersadäquate Unterstützung. Die familiäre Situation ist oft durch Konflikte und Belastungen gekennzeichnet, die bis hin zu massiven Gewalterfahrungen führen können, auf die die Mädchen mit anhaltenden Auffälligkeiten reagieren.


Auf dem Weg zur Verselbstständigung erhalten sie bei uns eine umfassende Unterstützung bei der Alltagsorganisation und dem Erlernen von Aufmerksamkeit sowohl für sich, als auch die anderen in der Gruppe.

Schulische und berufliche Anforderungen und gemeinsam mit den Mädchen erarbeitete Perspektiven sind dabei zentrale Themen des Alltags. Entwicklungen sehen wir vor dem Hintergrund biografischer Vorerfahrungen, sie verlaufen oft nicht geradlinig, Versäumtes muss nachgeholt werden und belastende Erlebnisse aus der Vorgeschichte haben weiterhin ihre Auswirkungen.

Der Weg zu einer bewussten Identität und zu einem verantwortlichen Leben gelingt leichter, wenn die Mädchen Veränderungsprozesse positiv wahrnehmen. Freundlich gestaltete Wohnräume laden ein zum Wohlfühlen, klare Regeln und Strukturen bieten Schutz vor Übergriffen und Gewalttätigkeit. In der Wohngruppe werden die Mädchen ernst genommen in ihrem individuellen emotionalen Erleben. Verlässliche Beziehungen zu den BetreuerInnen bieten Identifikationsmöglichkeiten und ermöglichen Vertrauen. Regelmäßige Gesprächsangebote helfen Erlebtes zu verarbeiten und die Anforderungen des Alltags zu bewältigen.